Glas ist ein Material der Widersprüche. Es ist aus der
zeitgenössischen Architektur ebenso wenig wegzudenken wie aus
zukunftsorientierten Technologien. Anders als Ton, Metall und Holz
ist es jedoch weder im öffentlichen Bewusstsein, noch in
schulischen Lehrplänen als ein gestalt- und formbarer Werkstoff
verankert. Dies ist allerdings vielmehr das Ergebnis einer langen
kulturhistorischen Entwicklung als einer begründeten
Ausgrenzung, denn den üblichen Vorbehalten - zu gefährlich,
zu empfindlich, zu teuer - steht entgegen, dass in unserer Kultur
jedes Kind täglich Umgang mit verschiedensten Formen
haushaltsüblicher Glasprodukte hat. |
Das Buch behandelt Phänomenologie, Geschichte und Mythos des
Werkstoffs, die Rolle des Glases in modernen Kunst- werken sowie seine
wichtige Funktion in Kultur und Alltag. Besondere Bedeutung wird
dabei auf die Bedeutung von Recyclingglas gerichtet. Durch eine
intensive Auseinandersetzung mit aktuellen technischen
Entwicklungen in der Kalt- und Heißglasbearbeitung und der
Überprüfung ihrer Vermittelbarkeit an ein
Laienpublikum wird die These bestätigt, dass ein eigenständiger
gestalterischer und gleichzeitig ökologisch bewusster Umgang mit
Glas für jedermann zugänglich ist.
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